Anreise nach Spanien, Raus aus der Kälte

Am 26. Dezember 2018 war es endlich so weit, nachdem wir den ersten Feiertag bei meiner Schwägerin und Schwager in Berlin verbracht haben, bei welchen ich mir doch glatt noch ein paar Tipps zum Fotographieren geholt habe, ging es los. Noch schnell Alexander unseren Sohn am Bahnhof Gesundbrunnen abgesetzt, und los.

Aber nein, mit Entsetzen musste ich feststellen, dass ich meine Brieftasche mit Führerschein, Ausweis usw. zu Hause habe liegen lassen. Also noch nicht los, sondern erstmal 85km zurück, und dann los, na klar, nochmal durch die Baustelle am Berliner Ring Tempr 60, wir hatten ja Zeit, sind ja im Sabatical … Der Regen und die Temperaturen um 0°C machten meine Laune nicht besser.

Geplant hatte ich als Etappenziel den Stellplatz an der Therme in Bad Schönborn, die 680km waren nun nicht mehr drin. Egal, wir machten uns keinen Streß, den wollten wir doch entfliehen, also fuhren wir soweit wir Lust hatten. Diese verließ uns in der Nähe von Butzbach, etwas nördlich von Frankfurt/Main. Stellplatz ist ein geschotterter Parkplatz, den wir über die Park4Night App gefunden haben, welche wir auch am häufigsten benutzen. Butzbach ist ein nettes kleines Städtchen mit historischem Fachwerk Stadtkern, und wenn das Wetter besser wäre, könnte man es hier bestimmt auch ein paar Tage aushalten. Wir haben eine ruhige Nacht verbracht, und sind am nächsten Morgen zeitig weiter. Frankfurt haben wir dann schnell passiert, interessant fand ich noch die E-Teststrecke auf der Autobahn, dazu muss ich mich nochmal informieren.

 

Die A5 ist dann recht unspektakulär, der Verkehr war recht stark, hatte den Eindruck, dass viele in den Winterurlaub Richtung Schweiz wollten.

Wir sind dann in Frankreich weiter, über die A36 und A39 bis zum Vogelpark in Villar les Dombes, ca.35km vor Lyon, was wieder um die 680km waren. Der Parkplatz vor dem Vogelpark ist bei Wohnmobilisten ja recht bekannt, mit uns standen am 27.12. ca. 13 weitere Mobile auf dem Platz. Hunde haben auf der hinteren Wiese einen sehr schönen Auslauf, aber Achtung, der Boden ist sehr feucht, dementsprechend sahen unsere Schuhe aus.

Die Nacht war sehr eisig, -3°C und dichter Nebel, der sich jedoch ab Lyon lichtete. Leider habe ich verpasst nochmal in Deutschland zu tanken, so musste ich eben den teuren französischen Diesel nehmen. Viele Fahrzeuge mit einer gelben Warnweste in der Front- bzw. Heckscheibe, erinnerten mich wieder an die Berichterstattung der Medien zu den Demonstrationen im Land. Für diesen Tag hatten wir uns als Ziel die Costa Brava vorgenommen, was ca. 620km Fahrt bedeutete. Der Nebel lichtete sich ab Lyon, und im Rhone-Tal kam die Sonne durch. Die Temperaturen kletterten auf 13°C, was in der Sonne schon echt angenehm war.

 

So erreichten wir über die A7 und A9 recht flott die spanische Grenze. Die Autobahnen sind gut ausgebaut und in Frankreich gibt es für Fahrzeuggespanne unter 3,5t keine Geschwindigkeitsbegrenzung wie bei uns in Deutschland. Ja ja, ich weiß da sind wir auch drüber, aber ich habe mich trotzdem getraut 110 km/h zu fahren. Psst, bitte nicht verraten.

 

 

Die Mautabfertigung geht eigentlich recht zügig vor ran, wenn man so wie wir eine Kreditkarte nutzt. Leider konnten wir jedoch immer wieder beobachten, wie manche mühselig und umständlich ihr Kleingeld zusammensammelten, was dann natürlich dauerte. Wieso solche Leute immer direkt vor mir in der Schlange standen, ist so eine Sache, über die ich auch nochmal nachdenken muss. Über die Höhe der Maut will ich mich gar nicht äußern, von Lyon bis zur spanischen Grenze waren für uns 129€ fällig. Ich verstehe da wieder nicht, warum in Deutschland so lange über eine Maut diskutiert wird, Frankreich kassiert da jedenfalls kräftig ab.

 

Ab der spanischen Grenze befuhren wir die AP-7 bis Girona, von dort aus sollte es über Landstraßen bis ans Meer gehen. Ausgesucht hatten wir uns einen kleinen Stellplatz in Sant Feliu de Guixols. Als wir gegen 17:00 Uhr ankamen war der natürlich komplett voll. Über die App dann schnell den nächsten raus gesucht, es wurde ja langsam dunkel. So sind wir ein paar km zurück gefahren und haben an der Schwimmhalle in Cassa de la Selva genächtigt. Strom gab es nicht, aber eine Entsorgung war möglich.

 

Wie ihr gut auf dem Bild erkennen könnt, war der nächste morgen recht ungemütlich, also nichs wie weiter in wärmere Regionen.

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